Dienstag, 19. Juli 2016

Die Medina von Fes - die Fotos


Text Fes


Haremsfenster


was sich hinter den uralten Mauern verbirgt...

...will man kaum glauben, sobald sich die Tür öffnet

die älteste Gasse von Fes


Parkplatz

ein ganz profanes Bankgebäude gleich neben...

dem Bäcker, dem die Anwohner ihre Teigfladen bringen, denn ...

.... in den Häusern gibt es keine Backöfen (Brandgefahr!)

Warentransport durch die engen Gassen


die weltberühmte, renovierte Gerberei von Fes wartet auf die Inauguration durch den König


Die Souks



"Es ist würzig in den Souks, es ist kühl und farbig. Der Geruch, der immer angenehm ist, ändert sich allmählich, je nach der Natur der Waren. Es gibt keine Namen und keine Schilder. Es gibt kein Glas. Alles, was zu verkaufen ist, ist ausgestellt. Man weiß nie, was die Gegenstände kosten werden, weder sind sie an ihren Preisen aufgespießt, noch sind die Preise fest.
Alle Gelasse und Läden, in denen dasselbe verkauft wird, sind dicht beieinander, zwanzig oder dreißig oder mehr von Ihnen. Da gibt es einen Bazar für Gewürze und einen mehr für Lederwaren. Die Seiler haben ihre Stelle und die Korbflechter die ihre. Von den Teppichhändlern haben manche große, geräumige Gewölbe. Man schreitet an ihnen vorbei wie an einer eigenen Stadt und wird bedeutungsvoll hineingerufen. Die Silberschmiede sind um einen besonderen Hof angeordnet, in vielen von ihren schmalen Läden sieht man die Männer bei der Arbeit. Man findet alles, aber man findet es immer vielfach.
Die Ledertasche, die man möchte, ist in zwanzig verschiedenen Läden ausgestellt und einer dieser Läden schließt unmittelbar an den anderen an. Da hockt ein Mann inmitten seiner Waren. Er hat sie alle ganz nah bei sich, es ist wenig Platz. ....Aber der Mann im Gelass neben ihm, der ganz anders aussieht, sitzt inmitten derselben Waren. Das geht vielleicht hundert Meter so weiter, zu beiden Seiten der gedeckten Passage. ....In dieser Zurschaustellung liegt viel Stolz. Man zeigt, was man erzeugen kann, aber man zeigt auch, wieviel es davon gibt. Es wirkt so, als wüssten die Taschen selber, dass sie der Reichtum sind.
....Es ist erstaunlich, wieviel Würde diese Gegenstände so bekommen, die der Mensch gemacht hat. ....Neben den Läden, wo nur verkauft wird, gibt es viele, vor denen man zusehen kann, wie die Gegenstände erzeugt werden. ....Es ist eine offene Tätigkeit, und was geschieht, zeigt sich, wie der fertige Gegenstand. In einer Gesellschaft, die so viel Verborgenes hat, die das Innere ihrer Häuser, Gestalt und Gesichter ihrer Frauen und selbst ihre Gotteshäuser vor Fremden eifersüchtig verbirgt, ist diese gesteigerte Offenheit dessen, was erzeugt und verkauft wird, doppelt anziehend......"

Dieser Text, geschrieben von Elias Canetti im Jahr 1954, und unter dem deutschen Titel "Die Stimmen von Marrakesch - Aufzeichnungen einer Reise", gibt auch heute noch, im Jahr 2016, einen realistischen Eindruck einer orientalischen Stadt. Ja, in den Herzen der marokkanischen Städte lebt er immer noch, der Orient.
Ich habe das Buch nach unserer Reise gelesen und es war, als würde ich noch einmal durch die Medina und die Souks von Marrakech, Fes und Rissani streifen. Nichts von den atmosphärischen Erscheinungen, die Canetti so treffend beschreibt, scheint sich in den letzten sechzig Jahren und vielleicht noch länger hier geändert zu haben. Außer, wie er bereits beschrieben hatte, dass sich "mehr und mehr Gesindel von zweifelhafter Herkunft, von Maschinen erzeugt (Waren!)" in die Souks eingeschlichen hat, damals noch vom Norden, jetzt aus dem Osten. 
Aber auch für chinesische Ramschware gilt keine Preismoral. Was der zu verkaufende Gegenstand kosten wird, ist immer ein unbegreifliches Rätsel. Niemand weiß den Preis, auch der Kaufmann nicht, denn es gibt immer viele Preise. Jeder von ihnen bezieht sich auf eine andere Situation, einen anderen Käufer, eine andere Tageszeit, einen anderen Tag der Woche. Es gibt Preise für Fremde, die zum ersten Mal in Marokko sind, und solche für Fremde, die hier leben. Es gibt Preise für Arme und Preise für Reiche. 
Noch viel komplizierter ist der Vorgang, wie man sich auf einen Preis am Ende des Handels einigt. Diese Prozedur hat, wie Canetti sagt, etwas "Feurig-Mysteriöses", denn sowohl der Verkäufer als auch der Käufer wollen nach Abschluss des Handels nicht als Betrüger oder als Betrogener dastehen. Es war nicht einfach für mich, mich auf die Feinheiten dieser uralten Prozedur einzulassen, doch mit jedem Kauf fand ich mehr Gefallen daran.



bei den Töpfern

die Kupferschmiede von Fes unter dem einzigen Baum in der Medina

die renovierten Gassen der Färber

bei den Textilhändlern ist schon viel chinesische Billigware im Angebot

die Gewürzhändler

der Kauf beim Teppichhändler ist abgeschlossen und alle sind zufrieden

Freitag, 8. Juli 2016

Medina von Marrakech - die Fotos

die Geschichten zu unserer ersten Eindrücken in Marrakech findest du hier:



Touristendroschke


Kutubiya-Moschee, das Minarett ist Wahrzeichen der Stadt











Wasserträger - heute nur noch Fotoobjekt


Donnerstag, 7. Juli 2016

Essen und Trinken in Marokko

Unser Tag beginnt hier immer süß: Marmelade, Honig, Sirup, dazu Fladenbrot, Pfannkuchen, und Joghurt zum Frühstück. Getrunken wird Orangensaft und Tee, wie überhaupt den ganzen Tag über, oder Café marrocaine (mit Zimt und Kardamom). Die Teebereitung wird oft zelebriert: mit dem Aufguss von feinem grünen Tee wird frische Minze überbrüht, dann reichlich Zucker in ein Teeglas gegeben, mit dem Minztee übergossen, dann kommt der gezuckerte Tee wieder zurück in die Kanne. Das wiederholt sich einige Male, bis der Zucker sich vollständig aufgelöst hat und die Teegläser aus der hoch gehaltenen Kanne sprudelnd gefüllt werden können. Die Teekanne ist natürlich schon ein Schmuckstück für sich und erhöht den Teegenuss enorm.




Zur Hauptmahlzeit gehört ein Salat, die traditionelle Tajine oder Couscous. An sich ist beides nur ein Eintopf, mal mit, mal ohne Getreide. Interessant wird das Essen durch die Zusammenstellung und die Gewürze. Auch die herzhaften Gerichte haben eine süße Note, sei es durch Beigabe von Rosinen, Datteln, Feigen oder Backpflaumen. Die Gewürzmischungen sind von angenehmer Schärfe. Der für mich wichtigste Bestandteil der Würze ist der Kreuzkümmel und ganz neu entdeckt das Arganöl. Für die Küche ist das Öl aus den gerösteten Samen perfekt. Es schmeckt ganz leicht nussig und gibt jedem Salat eine besondere Note.


Tajinen auf Feuerstelle

Gewürze für eine traditionelle Tajine: Paprika, Pfeffer, Kreuzkümmel, Curcuma, Ingwer, Kardamom, Sternanis, Chili, Muskatblüte, Knoblauch, Salz

in der Herboristerie wird Arganöl frisch gepresst 

Fische darf man gerne essen, wenn man nah am Meer ist. Außer in Marrakesh haben wir Huhn und Lamm bevorzugt. Rindfleisch ist in den Restaurants oft zäh.


Fische werden nie auf Eis angeboten, besser nur im Winter essen

Fleisch und Geflügel auf dem Markt

hier gibt es Kamelfleisch


frische Buttermilch vom Fahrrad


Wir haben unsere Mahlzeiten fast immer in sehr einfachen Gaststätten oder Garküchen zu uns genommen. Gerne dort, wo wir bei der Zubereitung zugucken konnten. Es ist uns alles sehr gut bekommen.


Garküche in Marrakech 

Dachterrasse eines Restaurants in Fes

Berberpizza - köstlich

die Reste unserer Fischmahlzeit in einer Marktbude

Unser bestes Essen haben wir selbst zubereitet




Bildunterschrift hinzufügen

Und dann muss unbedingt noch die marokkanische Patisserie erwähnt werden.
Süß, klebrig, aber sehr, sehr lecker.

die Geschichten zu den Bildern

Mittwoch, 6. Juli 2016

Djamâa el-Fna - der Platz der Gehenkten

Blabla

"Kaufhaus" Marrakech

die Akrobaten kommen

Gewürze und Räucherwerk

hier werden Henna-Tattoos gemalt

dann beginnen die Tänzer 


..und kassieren bei den Zuschauern

Orangensaftstände 

unsere Geschichte zu den Fotos