Wir sitzen auf der Dachterrasse eines Cafés, trinken mehrere Kannen marokkanischen Tee und schauen dem Treiben zu.
Die Szenerie von oben zu betrachten hat mehrere Vorteile: wir werden nicht für jede Darbietung zur Kasse gebeten und können ungestört beobachten und fotografieren.
Nach einer kleinen Auszeit auf der schönen Dachterrasse unseres Riads stürzen wir uns in das abendliche Getümmel auf dem großen Platz. Inzwischen haben an die hundert! mobile Garküchen aufgebaut. Das Angebot an frischem Fisch, Fleisch, Gemüse und süßen Delikatessen ist einzigartig, die Düfte lassen die Augen größer werden als den Bauch und nachdem wir etliche vehemente Einladungen doch dies und jenes zu probieren und Platz zu nehmen, abgelehnt haben, sind wir irgendwann nicht mehr in der Lage den kulinarischen Versuchungen zu widerstehen.
Laut Reiseführer und unserem Vermieter sind die hygienischen Bedingungen in den Garküchen auf dem Djamâa el-Fna wohl besser als in so manch einem Restaurant.
Man sitzt auf langen Bänken rund um die Küche, stellt sich aus den frischen Zutaten ein kleines Menü zusammen und sieht zu wie das Gericht zubereitet wird. Wir haben uns für eine gemischte Fischplatte mit gegrilltem und gebackenem Gemüse entschieden. Dazu werden zwei pikante Soßen gereicht und wir werden für 240 Dirham mehr als satt. (Wahrscheinlich haben wir zuviel bezahlt, da haben wir noch was zu lernen).
Bevor dieser erste, lange Tag zu Ende geht, streifen wir noch eine Weile zwischen den Musikern umher, die, genau wie die Märchenerzähler, jeweils einen großen Kreis von einheimischen Zuhörern ( die Halka) um sich versammelt haben. Überhaupt, besteht das Gros der Leute, die den Platz in den Abendstunden bevölkern, nicht aus Touristen, sondern Marokkanern jeden Alters. Die Vergnügungen auf dem Djamâa el-Fna sind ein Jahrhundertealter Bestandteil des öffentlichen Lebens in Marrakesh und wurde 2001 von der UNESCO 2001 in die Liste der " Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit" aufgenommen.
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