Sonntag ist Markttag in der kleinen Stadt in der Oase des Ziz. Schon ab der Stadtgrenze fällt auf, dass alles was Beine hat heute unterwegs ist, Alte, Junge, Frauen, Kinder Männer, Maultiere, Esel, Pferde, Schafe, Ziegen, Hühner, letztere drei auf Karren oder in überladenen Mercedes-Transportern unterwegs. Rund um die Mauern des Souk, in dem die Handwerkwr und Händler ihre festen Quartiere haben, sind die Marktstände mit Obat und Gemüse und der Viehmarkt versammelt. Ein bunter, lebhafter Markt, wo wir uns völlig ungestört hindurch bewegen können, zum Schauen, Fotografieren und um köstliche Apfelsinen zu kaufen.
Dann gehen wir ganz selbstverständlich in den Souk, keiner quatscht uns an, keiner will uns abschleppen, wir stöbern ein bisschen hier, ein bisschen da. beim Kauf einer Pluderhose, wie sie die Berberfrauen tragen, lernen wir Mohammed kennen. Wir ziehen gemeinsam durch den Souk, trinken bei einem Händler mehrere Kannen Tee und feilschen wie echte Berber um die Preise für die schönen Dinge, die wir uns ausgesucht haben.
Ich muss gestehen, dass mir dieses Spiel des Handelns mittlerweile richtig Spaß macht. Piet wurden bereits mehrere Dromedare für mich angeboten, weil ich das Geschäft der Berber so gut kann.
Es geht so: ich sage " das gefällt mir, was willst du dafür haben?" Er (es sind immer Männer, die verkaufen) schreibt einen Preis auf eine Zettel. Ich schreibe weniger als ein Drittel darunter. Er schüttelt belustigt den Kopf, wir trinken einen Tee. Er schreibt einen niedrigeren Preis auf, ich gehe ein wenig nach oben. Wir trinken einen Tee. Das geht eine ganze Weile so hin und her, vielleicht deute ich an, den Kauf ganz abzublasen oder weniger zu nehmen, dann trinken wir wieder einen Tee. Das kann ganz schön lange dauern. Am Ende wird der Kauf mit Hamdschlag besiegelt und es gibt noch mal Tee und alle sind zufrieden.
Mit Mohammed, der die ganze Zeit als stiller Beobachter dabei blieb, gehen wir zum Abschluss noch eine Berberpizza essen. Die gibt es nur in Rissani, wie er sagt. Dann erzählt er von seiner amerikanischen Freundin, dass er in drei Wochen Vater wird und hofft, dass er eine Einreiseerlaubnis nach USA bekommt. Was er dort machen möchte? Mal sehen! Er kann Englisch, Französich, Spanisch, Arabisch, ein bisschen Deutsch und Italienisch - da wird sich schon etwas finden lassen, Inschallah! Wir wünschen ihm viel Glück.